Austrian Finn Class - News Blog

Finnclass Austria | Nachhaltigskeitsstrategie

Finn Nachhaltigkeitsstrategie
 
Präambel
Die Österreichische Finnvereinigung hat mit der Generalversammlung anlässlich der ÖSTM 2023 am 9.6.2023 eine Nachhaltigkeitsstrategie beschlossen. Diese Strategie soll im Laufe der nächsten Jahre in Abstimmung mit dem ÖSV und der Internationalen Finnvereinigung weiterentwickelt werden und nochmals durch die Mitglieder der Österreichischen Finnvereinigung evaluiert werden. („World Sailing Sustainability Education Programme” (World Sailing. World Sailing Sustainability Education Programme. https://www.sailing.org/news/90042.php#.YaYjyr3MI-Q )
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Im Segelsport findet bereits auf verschiedenen Ebenen ein Wandel statt – wie in vielen anderen Bereichen unserer Gesellschaft und unserer Wirtschaft. Folgende Veränderungen sind im Segelsport zu beobachten und zu unterstützen:
ü  Elektromobilität wird in den kommenden Jahren der neue Standard für motorisierte Fortbewegung auf dem Wasser (im Training und bei Regatten) und an Land.
ü  Nachhaltiges Management der Vereine sowie Verantwortungsübernahme für die Seen, Meere und Küsten wird von den führenden Segel-Vereinen proaktiv vorangetrieben.
ü  Innovative Produktionsprozesse und nachhaltige Materialien im Bootsbau sowie in der Herstellung von Zubehör (z. B. Segel, Tauwerk, Kleidung) verändern eine ganze Industrie.
ü  Nationale und internationale Segelveranstaltungen stellen das Thema Nachhaltigkeit an erste Stelle in der Eventplanung und Durchführung.
Spezifische Inhalt für die Finnklasse
 
Nachhaltigkeit in der Anreise
ü  Bilden von Fahrgemeinschaften
ü  Anschaffung Gemeinschaftsanhänger
ü  Regattaabfolge regional optimieren und als Cup/Serie auch werten ( z.B. Finn Salzkammergut – Cup) – weniger Regatten dafür Fr-So
ü  Teilen von Erfahrungen mit E-Autoanreise und Anhänger
ü  ..
Nachhaltigkeit an Land
ü  Kreislaufwirtschaft – Mülltrennen organisieren, Verzicht auf Einwegplastik
ü  Give Away/Preise regionalisieren (z.B. Mondseer Käse, Kärntner Honig etc.)
ü  Schöne Wanderpokale statt Wegwerfpokale
ü  Camping möglichst mit Stromautarker Versorgung (PV) und ohne Chemieklo -lokal einkaufen, regionale, saisonale Produkte konsumieren (möglichst Pflanzen-basiert)
 
ü  Kontrollierte Entsorgung alter Finn-Dinghys nach Lebenszyklusende – Recycling von Grundmaterialen prüfen. (World Sailing - Carbon fibre circular demonstration project.  https://worldsailingtrust.org/planet/carbon-fibre-circular-demonstration-project)
 
ü  ..
Nachhaltigkeit am Wasser
ü  Vermeiden Plastikfolien am Boot – besser Sponsorbanner auf Homepage und Fotos (wenn überhaupt Sponsorfolien, dann nur Ganzjahresfolien – siehe Coppa Italia)
ü  Förderung von Boatsharing – segeln in Flotten entwickeln
ü  Nachhaltigkeit von Materialien und deren Lebensdauer im Bootsbau prüfen und Vermessungsvorschriften entsprechend abändern
ü  Segel Re-use organisieren (z.B. Positivbeispiel F.Raudaschl - Jail-Shop)
ü  Haltbarkeit von Segel verlängern ( z.B. durch Limitierung der Folienstärke nach unten)
ü  Ausschließliche Verwendung von biologisch abbaubaren Polituren
ü  Reparieren statt Neu – alte Finns in der Vermessung belohnen z.B. durch Entfernen der Ausgleichsgewichte)
ü  Alternativen Neoprenanzüge zu Chloroprenkautschuk, einem synthetischen Gummi (https://ozon-io.de/2021/11/neopren-nachhaltig-umweltreundlich-biopren/ -  Produktionsbedingungen und Sicherheitsvorkehrungen in Fabriken, Kinderarbeit, Arbeitsrecht oder Entlohnung sind Anlass zur Sorge)
ü  ..

 
Finngemeinschaft
ü  Gemeinsames CO2-Kompensationsprojekt (z.B. finanzielle/manuelle Unterstützung von Aufforstungsprojekt im Mölltal nach Windwurf und Käferkalamität) – Organissation durch Finn Hunting Circle
ü  Umweltpreis-Wanderpokal für beste Projektumsetzung (Verbesserung von ökologischen Fussabdruck, Öko-Rating 😊)
ü  „Beach Clean-up” Event bei Flaute
ü   
 

„No Planet, no Play” - Klar zur Wende!

 
 
Für den Finn-Nachhaltigkeitsausschuß:                                  
 
Wien, am 19.6.2023
 
 

Christoph ASTE (AUT 17) und Gerhard Weinreich (AUT 333)

IÖSTM 2023 Ebensee

Finn Staatsmeisterschaft 2023 in Ebensee:
 
Mit großer Vorfreude reisten 46 Teilnehmer (24 AUTs) in den hochgelobten Süden des Traunsees um einen der heißbegehrtesten Meisterschaftstitel im österreichischen Segelsport auszusegeln. Der Wetterbericht war gut, 4 Tage durchgehend Sonne und die schönsten Ostwinde waren angesagt. Aber wie es halt so ist, in Ebensee ist alles ein bisschen anders. Während normalerweise im Salzkammergut kaum ein anständiger Wind bläst, geht in Ebensee immer einer. Oder eben auch umgekehrt (Ebensee!): während es an den anderen Seen an dem Wochenende recht gut gegangen wäre, war es in Ebensee diesmal ein bissl schwierig.
Die Wettfahrtleitung war gefordert, ließ sich aber niemals aus der Ruhe bringen. Zwei Wettfahrten wurden gegen Ende abgebrochen, andernorts hätte man sie vielleicht verkürzt gewertet. Die Luvtonnen lagen immer genau dort, wo kein Wind mehr war - aber dort liegen sie halt immer. Sofortiger Abbruch nicht notwendig, weil „Oana oda Zwoi fohrn eh no …“.

finn - sc ebensee  fotos kurt schmidsberger (3)
Aber trotzdem: Sonntagmittag war die Serie rechtzeitig nach Absolvierung aller acht ausgeschriebenen Wettfahrten in voller Länge zu Ende – so was gelingt hierzulande selten, das macht dem Segelclub Ebensee auch keiner so leicht nach, Respekt!
Großer Wermutstropfen am Ende war allerdings die letzte Leetonnenrundung der letzten Wettfahrt. Mehr als die Hälfte des Feldes trat zeitgleich bei Flaute in den 3 Bootslängenkreis ein. Und dann wirbelte eine Hammerbö das mit Wegerechtsfragen befasste Finnfeld ordentlich durcheinander. Ein Versicherungsfall und zahlreiche Proteste verzögerten die Siegerehrung schließlich um Stunden, die meisten unbescholtenen Teilnehmer waren da bereits abgereist. Wie so oft im Leben wurden die vielleicht Unschuldigen zur Rechenschaft gezogen oder man hat ihre Boote beschädigt, während sich die weiter außen befindlichen Hintermänner ungesühnt aus der Affäre ziehen konnten. Erinnert irgendwie an schlechte Krimis oder die österreichische Innenpolitik.
Was das Segeln betrifft gibt es zu berichten, dass Florian Raudaschl die Meisterschaft mit 7 ersten Plätzen und einem kleinen streichbaren Ausreißer dominiert hat und Michael Gubi seiner Silbernen von der Deutschen Meisterschaft (126 Boote!) problemlos eine weitere Silberne hinzugefügt hat. Dahinter ging’s ein bisschen turbulenter zu, die jeweiligen Tagesergebnisse waren sehr unterschiedlich.
Wer es noch nicht weiß: es empfiehlt sich schnell zur Wand and der linken Seite zu segeln, außer es geht über rechts. Und „free pumping mit Oskar“ gab’s nur einmal - da war aber kein Wind mehr.
Unbedingt erwähnenswert ist das große Engagement des Clubs während der gesamten Veranstaltung: neben der Finn-Meisterschaft wurde reibungslos auch die Pirat-Meisterschaft ausgetragen, war recht nett so. Die allabendliche Bewirtung mit Speis und Trank konnte sich sehen lassen, beindruckend auch wie viele Clubmitglieder hier zum Gelingen der Veranstaltung zusammengeholfen haben. Und kaum sonst wo gibt es so großzügige Park- und Campingplätze. Kultureller Höhepunkt dort war der musikalische Abend mit der Steirischen und Seitenpfeifn von Gerhard Schwendt in der Präsidentenlounge (= zu Gast bei Weinreichs und Astes).
Fesch war’s, besten Dank an den Segelclub Ebensee!
Euer Mas, AUT 73

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Ergebnisse hier:
https://www.scebensee.at/wp-content/uploads/2023/06/FINN_Endergebnis.pdf
Fotos hier:
https://www.scebensee.at/fotos