Bericht Finn IÖSTM 2022 UYC Mondsee (und Anmerkungen des Präsidenten)
28/06/22 08:55
Finn ÖSTM , Juni 2022 UYC Mondsee
Also manchmal kommt im Leben viel zusammen: nachdem zuerst ein bissl was zum Organisieren war und ich dann selbst voll motiviert mitgefahren bin, ist’s jetzt ein Dritter in der Österreicher-Wertung geworden und ich darf den Bericht auch noch selber schreiben … 😉
Aber es gibt nichts zum Genieren, es war eigentlich recht fesch, 39 Boote aus CZE, GER und AUT trotz Abwesenheit einiger lokaler Größen. Die Stimmung gut, das Wetter hochsommerlich und die Winde so wie man sich‘s von Österreichs Kap Hoorn erhofft.
An Tag 1 wurde frühestmöglich am Nachmittag gestartet. Nachdem am Vormittag der See bis zur Begrüßung spiegelglatt war kam pünktlich eine überraschend steife Alpenseebrise auf, die schon fast an die legendären Bedingungen der Finn Meisterschaft 2011 erinnerte. Das Starkwindrennen wurde zwar am ersten Vorwind aufgrund behördlicher Anordnungen (=Sturmwarnung) abgebrochen, aber es konnte immerhin sehr brauchbares Videomaterial produziert werden. Dann Verschnaufpause bis zur nächsten Gewitterfront an Land, und auch der zweite abendliche Startversuch fiel wieder einer Gewitterfront zum Opfer. Wieder Abbruch, diesmal wegen befürchteter hoher elektrischer Leitfähigkeit der Karbonmasten. In Führung liegend jeweils die Starkwindcracks, allen voran Florian Raudaschl, der uns bis zur Luvtonne mitfahren ließ, aber am Vorwind dann in eine andere Liga wechselte.
Tag 2 brachte dann die im Alpenvorland so beliebten Westwinde, wobei anzumerken ist, dass diesmal kein anständiger Rückseiten-Westwind blies, sondern ein West, der auch die Nerven der strapazierfähigsten Finnsegler an ihre Grenzen brachte. So war für alle was geboten, mal für die Leute von ganz links, mal für die ganz rechts, mal für die Leichtwindspezialisten und mal für die etwas schwereren Herren.
Immerhin waren nach kurzer Zeit drei Wettfahrten gesegelt und es wäre bis Sonnenuntergang noch genug Wind für viele weitere Rennen gewesen, die wir aber aufgrund einer alten basisdemokratischen österreichischen Finnregel bedauerlicherweise nicht mehr segelten.
Am dritten Tag war dann Badewetter und Erholung angesagt und es gab reichlich Gelegenheit obigen Beschluss zu diskutieren und für’s nächste Mal aufzuheben. Nach langem Warten wurde dann mit nur 3 Wettfahrten im Kasten von Wettfahrtleiter Günter Fossler ein sonntags-frühmorgendlicher Start um 7:30 angesetzt. Für dieses Revier eher unüblich, aber im Nachhinein eine sehr weise Entscheidung.
Denn aus irgendeinem Grund herrschte ein launiger und teils heftiger Südwind, der zum Abschluss noch zwei äußerst erlebnisreiche Wettfahrten ermöglichte. Da die Startline und Leetonne in der „Transition Zone“ zwischen Föhnsturm und Leichtwinderlebnis lag, wurden die Bedingungen von Einzelnen als „unsegelbar“ bezeichnet. Und an der Luvtonne und der zum baldigen Halsen einladenden Vorlegetonne herrschten gelegentlich satte 6 Windstärken. Damit konnte die Serie Sonntag Mittag mit 5 Wettfahrten beendet werden und kurz darauf war weiteres sehr brauchbares Videomaterial am Youtube Kanal vom UYCMo Regattawart Franz Grabner.
Meister wurde überlegen Florian Raudaschl, der sich von den Bedingungen wenig irritieren ließ. Dies gilt nicht für die weiteren Boote in der Österreicher-Wertung, Luggi auf Platz zwei punktete mit interessanten Westwindkreuzvarianten, der Autor als Dritter auch mit einem ärgerlichen Frühstart. Beste in der Damen Wertung wurde Karin Gubi, die das 3-Damen-Duell (!!!) gegen Roswitha Beranek und Tina Weinreich für sich entscheiden konnte.
Da wir von einer internationalen ÖSTM sprechen sei erwähnt dass der richtige zweite Platz 2 an Maximilian Trommer (GER) und Platz 3 am Vladimir Skalicky (CZE) ging.
Danke für‘s Kommen,
Markus Schneeberger AUT 73
Link zu Ergebnis
Link zum Video
Zusätzliche Anmerkungen des Präsidenten:
Mas (Markus Schneeberge) hat ja bereits selbst erwähnt, dass er als Drittplatzierter über seine eigene Veranstaltung schreiben musste. Und in seiner ihm eigenen Bescheidenheit ist dabei die Würdigung der Veranstaltung selbst erwartungsgemäß zu kurz gekommen. Deswegen von meiner Seite noch ein paar zusätzliche Anmerkungen.
Dass der UYC Mondsee tolle Veranstaltungen auf die Beine stellen kann wussten wir auch schon vorher. Diesmal aber hatte es den Anschein, dass Mas mit seiner Mannschaft, vielleicht inspiriert von den beiden IÖSTM davor in Traunkirchen und Neusiedl, noch einmal alles toppen wollte. Grillfest mit endlosem Fleischnachschub, italienischer Abend mit Pizza & Pasta, nicht versiegend wollendes Stegbier….. Es war wirklich ganrdios.
Und auch logistische Probleme, die den beengten räumlichen Verhältnissen geschuldet waren wurden pragmatisch und konziliant gelöst. Wie neben 40 Finns die Fülle von Wohnmobilen auf dem kleinen Clubgelände untergebracht wurde erinnerte schon an Tetris. Auch wenn man hier nicht umhin kommt die Eigeninitiative unsere Freunde aus GER zu loben, die als Frühankommer am Donnerstag gleich einmal alles auf die Wiese geräumt haben, was im Weg stand!
Und viel Glück hatte Mas mit seinem Wettfahrtleiter! Fossi hat den richtigen Mix aus Geduld und Entschlossenheit gefunden, der letztlich dazu geführt hat, dass wir 5 reguläre Wettfahrten segeln konnten. Die basisdemokratische Finnregel, von der oben die Rede ist, besagt übrigens, dass wir (größtenteils) alten Herren nicht mehr als 3 Wettfahrten an einem Tag segeln wollen. Es gibt jetzt einen neuen Beschluss, der auf der während der IÖSTM abgehaltenen Jahreshauptversammlung der österreichischen Finnklasse protokolliert wurde. Er besagt nun, daß die Empfehlung nicht mehr als 3 Wettfahrten pro Tag bleibt, aber kurzfristig und pragmatisch im Dialog zwischen Wettfahrtleiter und Klassenpräsidenten geändert werden kann. Gegebenenfalls auch spontan auf dem Wasser.
Auf jeden Fall von meiner Seite und sicher im Namen aller Teilnehmer:
Danke für's Organisieren Mas!
Bernd AUT 6
Also manchmal kommt im Leben viel zusammen: nachdem zuerst ein bissl was zum Organisieren war und ich dann selbst voll motiviert mitgefahren bin, ist’s jetzt ein Dritter in der Österreicher-Wertung geworden und ich darf den Bericht auch noch selber schreiben … 😉
Aber es gibt nichts zum Genieren, es war eigentlich recht fesch, 39 Boote aus CZE, GER und AUT trotz Abwesenheit einiger lokaler Größen. Die Stimmung gut, das Wetter hochsommerlich und die Winde so wie man sich‘s von Österreichs Kap Hoorn erhofft.
An Tag 1 wurde frühestmöglich am Nachmittag gestartet. Nachdem am Vormittag der See bis zur Begrüßung spiegelglatt war kam pünktlich eine überraschend steife Alpenseebrise auf, die schon fast an die legendären Bedingungen der Finn Meisterschaft 2011 erinnerte. Das Starkwindrennen wurde zwar am ersten Vorwind aufgrund behördlicher Anordnungen (=Sturmwarnung) abgebrochen, aber es konnte immerhin sehr brauchbares Videomaterial produziert werden. Dann Verschnaufpause bis zur nächsten Gewitterfront an Land, und auch der zweite abendliche Startversuch fiel wieder einer Gewitterfront zum Opfer. Wieder Abbruch, diesmal wegen befürchteter hoher elektrischer Leitfähigkeit der Karbonmasten. In Führung liegend jeweils die Starkwindcracks, allen voran Florian Raudaschl, der uns bis zur Luvtonne mitfahren ließ, aber am Vorwind dann in eine andere Liga wechselte.
Tag 2 brachte dann die im Alpenvorland so beliebten Westwinde, wobei anzumerken ist, dass diesmal kein anständiger Rückseiten-Westwind blies, sondern ein West, der auch die Nerven der strapazierfähigsten Finnsegler an ihre Grenzen brachte. So war für alle was geboten, mal für die Leute von ganz links, mal für die ganz rechts, mal für die Leichtwindspezialisten und mal für die etwas schwereren Herren.
Immerhin waren nach kurzer Zeit drei Wettfahrten gesegelt und es wäre bis Sonnenuntergang noch genug Wind für viele weitere Rennen gewesen, die wir aber aufgrund einer alten basisdemokratischen österreichischen Finnregel bedauerlicherweise nicht mehr segelten.
Am dritten Tag war dann Badewetter und Erholung angesagt und es gab reichlich Gelegenheit obigen Beschluss zu diskutieren und für’s nächste Mal aufzuheben. Nach langem Warten wurde dann mit nur 3 Wettfahrten im Kasten von Wettfahrtleiter Günter Fossler ein sonntags-frühmorgendlicher Start um 7:30 angesetzt. Für dieses Revier eher unüblich, aber im Nachhinein eine sehr weise Entscheidung.
Denn aus irgendeinem Grund herrschte ein launiger und teils heftiger Südwind, der zum Abschluss noch zwei äußerst erlebnisreiche Wettfahrten ermöglichte. Da die Startline und Leetonne in der „Transition Zone“ zwischen Föhnsturm und Leichtwinderlebnis lag, wurden die Bedingungen von Einzelnen als „unsegelbar“ bezeichnet. Und an der Luvtonne und der zum baldigen Halsen einladenden Vorlegetonne herrschten gelegentlich satte 6 Windstärken. Damit konnte die Serie Sonntag Mittag mit 5 Wettfahrten beendet werden und kurz darauf war weiteres sehr brauchbares Videomaterial am Youtube Kanal vom UYCMo Regattawart Franz Grabner.
Meister wurde überlegen Florian Raudaschl, der sich von den Bedingungen wenig irritieren ließ. Dies gilt nicht für die weiteren Boote in der Österreicher-Wertung, Luggi auf Platz zwei punktete mit interessanten Westwindkreuzvarianten, der Autor als Dritter auch mit einem ärgerlichen Frühstart. Beste in der Damen Wertung wurde Karin Gubi, die das 3-Damen-Duell (!!!) gegen Roswitha Beranek und Tina Weinreich für sich entscheiden konnte.
Da wir von einer internationalen ÖSTM sprechen sei erwähnt dass der richtige zweite Platz 2 an Maximilian Trommer (GER) und Platz 3 am Vladimir Skalicky (CZE) ging.
Danke für‘s Kommen,
Markus Schneeberger AUT 73
Link zu Ergebnis
Link zum Video
Zusätzliche Anmerkungen des Präsidenten:
Mas (Markus Schneeberge) hat ja bereits selbst erwähnt, dass er als Drittplatzierter über seine eigene Veranstaltung schreiben musste. Und in seiner ihm eigenen Bescheidenheit ist dabei die Würdigung der Veranstaltung selbst erwartungsgemäß zu kurz gekommen. Deswegen von meiner Seite noch ein paar zusätzliche Anmerkungen.
Dass der UYC Mondsee tolle Veranstaltungen auf die Beine stellen kann wussten wir auch schon vorher. Diesmal aber hatte es den Anschein, dass Mas mit seiner Mannschaft, vielleicht inspiriert von den beiden IÖSTM davor in Traunkirchen und Neusiedl, noch einmal alles toppen wollte. Grillfest mit endlosem Fleischnachschub, italienischer Abend mit Pizza & Pasta, nicht versiegend wollendes Stegbier….. Es war wirklich ganrdios.
Und auch logistische Probleme, die den beengten räumlichen Verhältnissen geschuldet waren wurden pragmatisch und konziliant gelöst. Wie neben 40 Finns die Fülle von Wohnmobilen auf dem kleinen Clubgelände untergebracht wurde erinnerte schon an Tetris. Auch wenn man hier nicht umhin kommt die Eigeninitiative unsere Freunde aus GER zu loben, die als Frühankommer am Donnerstag gleich einmal alles auf die Wiese geräumt haben, was im Weg stand!
Und viel Glück hatte Mas mit seinem Wettfahrtleiter! Fossi hat den richtigen Mix aus Geduld und Entschlossenheit gefunden, der letztlich dazu geführt hat, dass wir 5 reguläre Wettfahrten segeln konnten. Die basisdemokratische Finnregel, von der oben die Rede ist, besagt übrigens, dass wir (größtenteils) alten Herren nicht mehr als 3 Wettfahrten an einem Tag segeln wollen. Es gibt jetzt einen neuen Beschluss, der auf der während der IÖSTM abgehaltenen Jahreshauptversammlung der österreichischen Finnklasse protokolliert wurde. Er besagt nun, daß die Empfehlung nicht mehr als 3 Wettfahrten pro Tag bleibt, aber kurzfristig und pragmatisch im Dialog zwischen Wettfahrtleiter und Klassenpräsidenten geändert werden kann. Gegebenenfalls auch spontan auf dem Wasser.
Auf jeden Fall von meiner Seite und sicher im Namen aller Teilnehmer:
Danke für's Organisieren Mas!
Bernd AUT 6