Austrian Finn Class - News Blog

Ein paar Gedanken zu Cannes

Ein paar Gedanken zu Cannes

European Championship Finn class in Cannes. Wir Österreicher waren zu viert dort. Gerhard AUT
333, Bernhard AUT 400, Christoph AUT17und ich AUT 337. Es waren ca 150 Boote am Start.
Über die einzelnen Ergebnisse werde ich nicht berichten, die kann man googeln.
Eine pikante Anekdote vielleicht. Der Weltranglistenerste, Laurent Hay, hatte am vorletzten Tag
zwei BFDs. Er protestierte sich zurück in die Wertung der Wettfahrt, bei der er als Erster im Ziel
war. Der Weg zum Protest empörte etwas, weil er offenbar als Franzose leichter die
Audiomitschnitte der Wettfahrtleitung anhören durfte. Dem Protest wurde stattgegeben und Hay
war Gesamtführender vor dem letzten Tag. Doch dann tauchte ein Video auf, das klar zeigte, dass
er in der besagten Wettfahrt klar über der Linie war ergo zurück zum BFD. Das pikante Detail, das
Video wurde von Claire, seiner Lebensgefährtin gemacht.
Wie ist es uns gegangen? Gerhard hat ein neues Boot bekommen, hat sich hineingesetzt und war
sauschnell. Er war als Einziger von uns in der Goldflotte, war mit einem 8., zwei 11. und einem 16.
super dabei und ist am Ende 27. geworden. Bernhard ist mit einem Leihboot von Filipe gefahren,
hat ein bisschen getschentscht, war aber auch schnell und ist immer super gestartet. Er hat
einmal einen 8. hingelegt und war gesamt 86. Ich war für meine Begriffe zufrieden, das Boot lief
gut und abgesehen von ein paar typischen Rudidingen, die mir halt so passieren, war ich
zufrieden. Knappest im zweiten Drittel. Bei Christoph lief es leider nicht so gut. Er hat es nicht
geschafft sein Potential abzurufen, aber er war immer guter Dinge und hat gekämpft wie ein
Löwe.
Der Yacht Club de Cannes war bemüht, besonders eine ältere Dame und ein älterer Herr sind
beim Slip stundenlang im Wasser gestanden, um uns das Leben zu erleichtern. Es gab wenig
Platz und viele Boote. Am Ende wurde das Feld in eine Gold- und eine Silberflotte geteilt. Das
Lustige daran war, wenn z. B. der 75. der Goldflotte vier BFDs hätte und der 76. sprich der Erste
der Silberflotte in dieser vier Erste Plätze fährt, bleibt er 76. ich fand das komisch, aber was weiß
schon ein Wörtherseesegler. Außerdem hatten wir Silbernen zwei Wettfahrten weniger. Man muss
dazu sagen, dass die Wenigsten deswegen beleidigt waren, ich auch nicht.
Zum Lernen gab es viel. Es gibt viele Einstellungen beim Finn und die Schnellen haben nicht, wie
man annehmen möchte, die Gleichen, ganz im Gegenteil, sie sind aber alle schnell. Der Eine hat
sein Schwert immer vorne, der Andere hat es einbetoniert, der Andere immer hinten und wieder
andere passen es den Windverhältnissen an. Die Einen wollen Ruderdruck, die Anderen ein
neutrales Boot. Bei beiden Lagern sind die Guten vorne. Das ist alles sehr verwirrend. Ich glaube,
für meine Liga reicht es einmal segeln zu lernen und Gefühl für das Boot zu entwickeln und ganz
speziell für mich, Regeln und Flaggen zu kennen
😂 😂 😂 .
Abschliessend kann ich sagen, dass es cool war und, dass es sich ausgezahlt hat dort zu sein. Es
war interessant, lustig und anstrengend und sehr weit. Ja. Und teuer. Cannes ist Cannes.

Rudi, AUT 337